Es macht noch mehr Spass, als ich mir erträumt hatte! =) Die Super Cub ist genial.
Das Flugzeug ist viel anspruchsvoller zu fliegen, als die Cessna 152. Jedenfalls in Bezug auf die Längsstabilität. Man muss richtig mit den Füssen arbeiten, nur schon in den kleinsten Kurven. Was mir auch auffiel war, dass ich jetzt viel seltener auf die Instrumente achtete. Meine Augen waren stets draussen. =) Es gibt viel zu tun im Zusammenhang mit Wind. Man muss immer wissen, woher der Wind kommt, mit welcher Geschwindigkeit und was die Auswirkungen sind. Das muss man alles von den Wellen und Bäumen ablesen können. Auf dem Wasser arbeitet man ständig mit Händen und Füssen, um das Flugzeug kontrolliert zu segeln.
Ich hatte heute zwei Flüge und machte etwa 20 Landungen. Es war schwierig, genau richtig auf den Schwimmern aufzusetzen. Wenn der Winkel nicht ganz stimmte, dann bremste es, als hätte ich den Anker geworfen. Im Wasser steht das Flugzeug nie still. Sobald man das Flugzeug vom Dock losbindet driftet es in den Wind. Dann hüpft man ins Cockpit, lässt so schnell als möglich den Motor an und dann fährt es los. Da gibts keine Bremse! Der Motor wird auf dem Weg zum Start getestet – so kurz als möglich. Sonst würde man zu schnell und das aufspritzende Wasser könnte den Propeller demolieren. Sobald man dann die Wasserruder hochzieht, will sich das Flugzeug in den Wind drehen. Deshalb gilt es auch hier, zügig zu arbeiten.
Am coolsten fand ich den Kurzstart. Ich musste das Flugzeug auf einem kleinen See beschleunigen, wie ein Rennboot eine 180° Kurve machen (die Reifen hätten so richtig gequietscht) und dann in entgegengesetzter Richtung abheben. Ich dachte nur: Yeah, that IS awesome! =D
Ich war so müde heute nach dem Wasserfliegen – ich schlief eineinhalb Stunden als ich nach Hause kam. 😀 Und jetzt gehe ich gleich nochmals ins Bett. Schlafen ist toll.
Übrigens: Ich finde die Geschichte um meine PPL-Prüfung immer witziger. Gestern redete ich noch länger mit Jeff (mein Fluglehrer) und es stellte sich heraus, dass auch er beim gleichen Prüfer durchgefallen war. Heute kam der Chef Fluglehrer zu mir und fragte: “Hey, I heard you had your checkride with Neil? How was it?” – “Well…. it went really good on the second try.” Er lachte und meinte, dass bei Neil wohl noch nie jemand beim ersten Anlauf bestanden hätte! 🙂 Wie auch immer, mir hat es gut getan ein Mal nicht zu bestehen.